OSV Zittau e.V. - Handball

mnl D-Jugend Bericht zum Finaltag im Sachsenpokal am 26.05.2018 und Saisonrückschau
Nach einer außergewöhnlichen Saison mit den Titelgewinnen in der Ostsachsenmeisterschaft und dem Ostsachsencup stand am 26.05.2018 das letzte große Highlight an, die Entscheidung im Sachsenpokal.
Für diesen Wettbewerb haben sich Mannschaften aus den Bezirksligen des Bundeslandes und auch zwei Landesligisten gemeldet. Nachdem wir uns in einer Qualifikationsrunde am 05.05.2018 gegen die Mannschaften der SG Klotzsche und der HSG Neudorf/Döbeln durchsetzen konnten, stand nun der Finaltag an. Für diese Entscheidungsspiele hat sich auch die Nachwuchsmannschaft eines namhaften Bundesligisten qualifiziert, die zweite Mannschaft des SC DHfK Leipzig (6. Platz in der Landesliga). Ob wir jedoch und wann gegen diese Mannschaft antreten würden, war am Anfang des Turniers noch nicht klar. Aber es sollte tatsächlich zu einem dramatischen Zusammentreffen kommen.
Doch zunächst standen die Vorrundenspiele an. Hier wurden in jeweils zwei 3-er Gruppen die Halbfinalteilnehmer ermittelt. In unserer Gruppe ging es zunächst gegen die Mannschaften der SV Medizin Bad Gottleuba und die HSG Riesa/Oschatz.
Medizin Bad Gottleuba – OSV Zittau
Wie bereits im direkten Duell der beiden Mannschaften zu erkennen war, würden wir es mit der Mannschaft von Medizin Bad Gottleuba zwar mit einer körperlich unterlegenen Mannschaft zu tun bekommen, jedoch zeigte diese ein schnelles und kombinationssicheres Spiel. Darauf mussten wir uns einstellen und dies gelang uns, nach der anfänglichen Nervosität, doch recht gut. Durch schnelle Ballgewinne und ein temporeiches Spiel nach vorn konnten wir uns einen beruhigenden Vorsprung herausspielen. Insbesondere die Schnelligkeit von Justus und seine sicher verwandelten Tore verschafften uns unser erstes Erfolgserlebnis. Endstand: 4 - 12
OSV Zittau - HSG Riesa/Oschatz
Mit dem Team von der HSG Riesa/Oschatz bekamen wir es anschließend mit einer etwas robusteren Mannschaft zu tun. Diese machte es uns in der Abwehr schwer und auch die Angriffszüge, vor allem unser Tempospiel stockte hier schon merklich. Aber durch hartnäckige Abwehrarbeit und eine gute Chancenverwertung von allen Spielern waren uns der Sieg und somit auch der Gruppensieg sicher. Endstand: 13 - 8
So blieb uns ein Spiel in einer Zwischenrunde erspart. Dort spielten jeweils die Zweit- und Drittplatzierten der Gruppen über Kreuz die zwei Halbfinalgegner der Gruppensieger aus. In der anderen Gruppe setzte sich erwartungsgemäß die Mannschaft des SC DHfK Leipzig gegen die Teams der SG Klotzsche und der MoGoNo Leipzig durch.
Halbfinale: OSV Zittau – SG Klotzsche
Unser Halbfinalgegner lautete schließlich SG Klotzsche, ein Gegner den wir schon aus dem Qualifikationsturnier kannten. Eine Mannschaft mit guten Anlagen und einem starken Rückraumspieler, der ihr im Qualifikationsturnier noch nicht zur Verfügung stand. In diesem Spiel entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe. Den „neuen“ Spieler bekamen wir erst nach mehrmaligem Umstellen und zeitweise doppelter Bewachung in den Griff, um seinen Aktionsradius und seine Wurfstärke einzuschränken. Das hatte jedoch auch zur Folge, dass wir durch aggressive Abwehrarbeit einige 2 Minutenstrafen zu kompensieren hatten. Hier mussten wir unter anderem zeitweise auf unsere Schlüsselspieler Roberto und Willi verzichten. Doch der Rest der Mannschaft hat das hervorragend und souverän gemeistert. Hier sah man deutlich, dass unser Team mittlerweile auch dahingehend gereift ist, in kniffligen Momenten kühlen Kopf bewahrt und weiterhin von allen Positionen Torgefahr ausstrahlen kann. Da unserem Gegner, vielleicht auch bedingt durch das zusätzliche Zwischenrundenspiel, etwas die Luft ausging, konnten wir das Spiel dann schlussendlich doch recht deutlich für uns entscheiden. Eine Medaille war sicher. Endstand: 14 - 9
Finale: SC DHfK Leipzig – OSV Zittau
Da auch Leipzig alle seine Spiele für sich entscheiden konnte, stand nun das Finale gegen sie an. In den Spielen zuvor konnte man sehr gut erkennen, welch gute Spieler Leipzig hat. Alle Spieler haben mit einer guten Technik, präzisem Passspiel und teilweise sicheren und flüssigen Kombinationen überzeugen können. Hier konnte man die gute Arbeit und die hohen Ambitionen des Vereins durchaus schon erkennen.
Das dieses Spiel somit sehr schwer werden würde, wir dieses Mal vielleicht nicht als Sieger vom Feld gehen würden, darauf wurde die Mannschaft eingestellt. Dennoch brauchten die Spieler keine Angst zu haben. Sie haben bewiesen, dass sie ein tolles Team sind und sich auf keinen Fall zu verstecken brauchten. Wir haben uns vorgenommen, es Leipzig so schwer wie möglich zu machen, das Spiel solange wie möglich offen zu gestalten und unsere körperliche Stärke dagegen zu halten.
Nach einer 1:0 Führung wendete Leipzig das Blatt zügig und ging seinerseits in Führung, welche nicht so schnell wieder abgegeben werden sollte. Es entwickelte sich vor allem von unserer Seite ein sehr kampfbetontes und ja, leider auch sehr „krampfiges“ Spiel. Unser bevorzugtes schnelles Tempogegenstoßspiel konnten wir nur selten auf die Platte bringen und so fuhren sich unsere Angriffe zu oft in der gegnerischen Abwehr fest. Hier wollte man in 1 gegen 1 Situationen zu oft „mit dem Kopf durch die Wand“ ohne den freien Mitspieler zu suchen und anzuspielen. Auch die Hinweise des Trainers, das Spiel breiter zu machen, die Kreuzbewegungen weitläufig und dynamisch zu gestalten und sich vor allem mehr ohne Ball zu bewegen, um Lücken in die gegnerische Abwehr zu reißen, konnten nicht umgesetzt werden. Vielleicht war der Respekt doch etwas zu groß?! Somit sorgten vor allem Einzelaktionen von Roberto und Willi, dass wir den Anschluss nicht verloren. Aber auch die engagierte Abwehr- und Torhüterleistung sorgte dafür, dass das Spiel nicht schnell entschieden wurde. In diesem Spiel konnten wir sicher athletisch und spielerisch nicht mit Leipzig mithalten, jedoch machten wir das mit Kampf, Willenskraft und Coolness wett. Auch Leipzig musste sich seine Tore hart erarbeiten.
Nachdem wir in der 16. Spielminute dann mit 6:8 zurücklagen und Leipzig in Ballbesitz war, stand das Spiel kurz vor einer Vorentscheidung. Doch auch hier behielten wir kühlen Kopf und ließen uns durch die lautstarken Fans von Leipzig nicht einschüchtern. Wir verhinderten den Torabschluss und konnten durch 2 Tore, davon wiederum ein sicher verwandelter 7m Meter durch Roberto, ausgleichen. Nach einer erneuten Leipziger Führung, nahm sich dann Terence auf der rechten Außenposition ein Herz und netzte gegen einen überragenden Leipziger Torhüter zum 9:9 ein. Es waren noch 35 Sekunden zu spielen und Leipzig nahm die Auszeit um einen entscheidenden Spielzug vorzubereiten. Wir waren gewarnt und das Team wurde darauf hingewiesen nun hellwach zu sein, den Gegner schnell zu stören um einer Kombination zügig „den Wind aus den Segeln zu nehmen“ und bei Ballgewinn den Konter einzuleiten. Dies gelang, wir hatten den Ball und der Tempogegenstoß konnte laufen. Doch durch einen technischen Fehler verloren wir wieder den Ball. Noch 20 Sekunden zu spielen. Doch nun unterlief auch einem Leipziger Spieler ein technischer Fehler und wir kamen unerwartet erneut in Ballbesitz. Nun kam der Ball zu Willi, in Höhe der Mittellinie auf der linken Seite und er machte sich auf den Weg in Richtung Leipziger Tor. Willi kann seinen Gegenspieler mit Ball ablaufen und tatsächlich noch einen korrekten und gezielten Wurf auf das gegnerische Tor ausführen. Der Ball ist im Tor und auf der Uhr stehen noch 2 Sekunden (Das erinnerte ganz stark an unser entscheidendes Spiel in der Ostsachsenliga gegen den LHV Hoyerswerda). Die Überraschung ist zum Greifen nah. Für Leipzig bleibt nur noch der Wurf von der Mittellinie auf´s Tor, welcher jedoch nicht mehr zum Ausgleich führte. Die Sensation war perfekt, der Jubel grenzenlos, die Anspannung fiel ab und die Freude war bei Spielern wie bei den Eltern groß. Wär hätte das gedacht?!
Endstand: 9 - 10
Eine tolle Saison gekrönt durch den Triumph im Sachsenpokal. Meinen Respekt an das Team. Ich bin stolz, was die Jungs in dieser Saison geleistet haben. Wir sind ein kleines Team mit 9 Spielern und dennoch haben diese alle Spiele mit voller Kraft und Entschlossenheit bestritten. Was besonders erfreulich ist, dass sich mittlerweile alle Spieler viel mehr zutrauen, ob das die körperliche Abwehrarbeit oder den Mut zum Torabschluss betrifft. Die Mannschaft behält in schwierigen Situationen die Nerven und aufgeben kennt sie nicht. Sie hat zum Teil mit schnellem, wuchtigem und präzisem Geschwindigkeitshandball überzeugt. Auch das Kombinationsspiel im Angriff war, neben Fehlern die passieren und nicht immer zu vermeiden sind, teilweise sehr beeindruckend ohne dass zu starre Vorgaben nötig waren. Sicher konnte das gegen stärkere Gegner nicht immer umgesetzt werden. Aber wir wollen uns auch weiterhin spielerisch verbessern.
Unsere Stärke, die Abwehrarbeit, wird auch immer besser. Unser Torhüter Eric wächst mit seinen Aufgaben und wird immer souveräner. Seine Leistungen sind in Anbetracht des leider geringen Torwarttrainings mehr als beachtlich und anerkennenswert. Was auch hervorzuheben ist, in der Rückschau auf diese Saison, ist die gelebte Fairness im und nach dem Spiel. Neben den üblichen gelben Karten und Zeitstrafen, die zum Handball dazugehören, haben sich die Jungs gegenüber den Gegnern immer respektvoll verhalten. Sie können nicht nur mit Anstand verlieren, sondern auch mit Anstand gewinnen (Ja, auch das will gelernt sein!).
Ein Dank an die Eltern der Kinder, die uns das ganze Jahr über unterstützt, mit uns gefiebert und mit uns gejubelt habe!!!
So eine Saison lässt sich nicht so schnell wiederholen. Aber wir geben unser Bestes!
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